Die HLA-DR4/Dw4-Assoziation der chronischen Polyarthritis des Erwachsenen

Zusammenfassung

Die in mehreren Studien beschriebene fehlende Assoziation der chronischen Polyarthritis mit den sog. klassischen HLA-A-, B-, C-Antigenen (Lies u. Mitarb. 1972, Seignalet u. Mitarb. 1972, Brackertz u. Mitarb. 1973) war eigentlich überraschend, da diese Erkrankung aufgrund ihrer, wenn auch geringen familiären Belastung und der pathogenetischen Bedeutung von Immunphänomenen die typischen Charakteristika HLAassoziierter Erkrankungen aufweist. So kam die Entdeckung der signifikanten Assoziation dieser Krankheit mit einem Allel des HLA-D- bzw. DR-Genorts, nämlich HLA-Dw 4 bzw. HLA-DR 4, fast erwartungsgemäß (Stastny u. Fink 1977, Batcheler u. Morris 1978, Stastny 1978, Panayi u. Mitarb. 1978, Thomsen u. Mitarb. 1979, Stastny u. Mitarb. 1979, Seignalet u. Mitarb. 1980). In einer im Rahmen des 8. Internationalen Histokompatibilitäts-Workshops unter der Leitung von Prof. Stastny, Universität von Texas/USA, durchgeführten großen Studie an insgesamt 728 kaukasischen Patienten mit chronischer Polyarthritis konnte deren HLA-DR 4-Assoziation jetzt eindeutig bestätigt werden. In der vorliegenden Arbeit berichten wir über die Ergebnisse der von uns im Rahmen dieser internationalen Studie durchgeführten immungenetischen Untersuchungen an 94 Patienten. Neben den HLA-A-, B-, C- und DR-Antigenen wurden die Genprodukte der ebenfalls im HLA-Komplex lokalisierten Kornplementloci C 2, C 4 und Faktor B, sowie des in Nachbarschaft des HLA-Komplexes liegenden Genortes des Enzyms Glyoxalase (GLO) bestimmt (Übersicht zum HLA-Komplex: Bertrams u. Rittner 1981). Weiterhin erfolgte bei 74 der 94 Patienten die Bestimmung der Dw 4-Häufigkeit. Die eigenen Ergebnisse werden isoliert und im Zusammenhang mit den Daten der internationalen Studie diskutiert.