Mikropunktionsuntersuchung zur Frage der funktionellen Bedeutung von β-Rezeptoren an Piaarterien

Zusammenfassung

Die Frage, ob β-Rezeptoren Einfluß auf die Gehirndurchblutung haben, ist von mehreren Arbeitsgruppen untersucht worden, wobei zum Teil gegensätzliche Ergebnisse erzielt wurden. So konnte am Ganztier und am isolierten Kopf-Präparat gezeigt werden, daß Isoproterenol zu einer Zunahme der Gehirndurchblutung und Abnahme des Widerstandes der Hirngefäße führt (3, 5, 7, 9). Aus Versuchen am isolierten Kopf-Präparat geht hervor, daß die Isoproterenol-Effekte durch Propranolol aufzuheben waren (7, 9). Andererseits konnte bei Anwendung der Window-Technik von der Arbeitsgruppe um Raper keine Änderung des Gefäßdurchmessers nach Isoproterenol nachgewiesen werden (10). Diese Autoren fanden allerdings auch nach Gabe von Noradrenalin keine Konstriktionen, wie sie von uns nachgewiesen werden konnten (12). Im Gegensatz zu den in-vivo-Befunden haben Nielsen und Owman an isolierten Hirnarterien nach Isoproterenol eine Spannungszunahme gemessen (8). Aus diesen Befunden zusammen mit den Ergebnissen über die Wirkung von weiteren Katecholaminen und α- und β-blockenden Substanzen haben diese Autoren gefolgert, daß die Katecholaminbedingte Konstriktion von Hirngefäßen über die Erregung von α- und β-Rezeptoren induziert werden kann. Ziel der vorliegenden in-vivo-Untersuchung war es, die Frage zu klären, ob an Piagefäßen β-Rezeptoren existieren und ob der Tonus über β-Rezeptoren mitbeeinflußt wird.