Zyklamate, physiologische und toxikologische Aspekte einer Verwendung

Zusammenfassung

Laboratoriumsteste (Tab. 1) scheinen zu besagen, daß der erwachsene Mensch Tagesdosen Zyklamat unterhalb von 5 g gänzlich schadlos verträgt. Sorgfältig analysiert aber liefert das experimentelle Material der zitierten Autoren und dessen statistische Verarbeitung reichlich Hinweise auf mögliche schädigende Wirksamkeiten solcher für harmlos gehaltenen Mengen Zyklamat. Betroffen sind, vorbehaltlich einer Bestätigung des Eindrucks aus den Daten der angeführten Literatur, die primär interessierenden Organe: Leber und Nieren. Generell akzeptiert ist, daß hohe Zyklamatdosen laxierend wirken, was sich nach Hwang (1966) osmotisch deuten läßt. Wie die Literatur weiterhin zeigt, kann routinemäßiger Gebrauch des Zyklamats Photosensibilität der Haut verursachen. Für einen toxikologischen Angriff des endogen aus Zyklamat metabolisierten Zyklohexylamins sprechen aber folgende Symptome: Stenokardische Beschwerden und sklerotische Myokardiopathie, Unruhe der Probanden und Schlaflosigkeit oder, wie Hofmann (1969) für einen mit 9 Patienten durchgeführten Selbstversuch findet, sich entwickelnde Nervosität und Reizbarkeit bzw. nach Stone et al. (1969) eine erhöhte Laufaktivität der Ratte, verbunden mit Änderung und Verschnellerung des Lernprozesses.