Helicobacter-pylori-Infektion — Beziehungen zur Karzinogenese

Zusammenfassung

Zahlreiche Befunde erbrachten in den letzten Jahren eine Beziehung zwischen Helicobacter pylori (HP) und Magenkarzinomen (MCA) bzw primären gastrischen B-Zell-Lymphomen des mukosaassoziierten lymphatischen Gewebes (MALT-Lymphomen): In prospektiven serologischen Untersuchungen von Patientenkohorten konnte eine signifikant höhere Prävalenz von Antikörpern gegen Helicobacter pylori bei Patienten gezeigt werden, die ein Magenkarzinom entwickelten, als in Kontrollgruppen [8, 10, 11]. Darüber hinaus ließen sich auch deutliche Unterschiede bezüglich der Prävalenz von Antikörpern gegen HP und Alter bei Erwerb der Infektion in epidemiologischen Vergleichen zwischen Ländern mit hohem und niedrigem Karzinomrisiko feststellen [1]. Kürzlich konnte auch eine Korrelation zwischen der Häufigkeit der HP-Infektion in einer Population und der Inzidenz und Mortalität an MCA gezeigt werden in einer Studie, die über 3000 Patienten aus 13 Staaten umfaßte [6]. Der bakterioskopische Nachweis von HP war bei Patienten mit Magenfrühkarzinomen in Abhängigkeit vom Subtyp bei 87–100% möglich [7]. Vergleichbare Untersuchungen liegen mittlerweile auch für das MALT-Lymphom des Magens vor: Serologische und epidemiologische Untersuchungen erbrachten eine erhöhte signifikante Prävalenz von HP-Antikörpern bei diesen Tumoren [12]. Ebenso konnten gleichsinnige Unterschiede der Prävalenzen von HP- und MALT-Lymphomen gezeigt werden beim Vergleich italienischer und englischer Populationen [3].