Zusammenfassung
Die Rolle der nichtärztlichen Psychotherapeuten in der psychotherapeutischen Allgemeinversorgung ist immer wieder Gegenstand heftiger Kontroversen gewesen. Ausgangspunkt dafür war die von Ärzten vorgetragene Sorge, Nichtärzte könnten wegen ihrer fehlenden medizinischen Qualifikation organische Ursachen psychischer Störungen übersehen und dadurch Fehlbehandlungen durchführen. Von Seiten der Diplom-Psychologen wurde hinter diesem Argument häufig berufsständisches Abgrenzungsdenken vermutet. Nun ist es mit dem Psychotherapeutengesetz endlich gelungen, die fachlich ungerechtfertigte, berufsrechtliche Benachteiligung Psychologischer Psychotherapeuten gegenüber Ärzten weitgehend zu beseitigen. Die damit einhergehende Erweiterung der psychotherapeutischen Behandlungsressourcen wird den Zugang zu psychotherapeutischen Hilfestellungen erleichtem und die Kosten senken. Dennoch sind die damit verbundenen Regelungen der Budgetierung, Selbstbeteiligung und Zulassung allein durch die Krankenkassen ohne bedarfsorientierte Niederlassungssteuerung nicht immer zufriedenstellend. Nur gemeinsam wird es ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten, Nervenärzten und Psychiatern gelingen, eine adäquate Versorgung für alle Hilfsbedürftigen sicherzustellen.
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Literatur
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Kommer, D. (1994). Das Psychotherapeutengesetz — Chancen und Risiken für die Zukunft der psychotherapeutischen Versorgung. In: Reimer, F. (eds) Versorgungsstrukturen in der Psychiatrie. Tropon-Symposium, vol 9. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85147-6_8
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