Zusammenfassung
Die Arbeit mit Computern gehört auch an einer traditionellen Kunsthochschule wie der HdK Berlin seit etlichen Jahren zur alltäglichen Praxis. Das „traditionell“ ist hier gemeint in Abgrenzung zum „innovativen“ Anspruch der neuen Medien- (Kunst-) Hochschulen. Dennoch ist das Ganze (immer noch) nicht unproblematisch, speziell dort, wo es nicht um Gestaltung, Entwerfen, Planen geht, sondern um die „freie“ Kunst Was kann der Computer hier leisten? Ist er didaktisch planvoll / geplant einsetzbar im Sinne einer gezielten Produktion von Kunst oder kann er sinnvollerweise nur als optionales Nebenangebot laufen? Hat sein technischer Standard, definiert im Wesentlichen über seine Neuheit und seinen Preis, einen Einfluß auf seine Brauchbarkeit als Produktionsmittel für Kunst? Kann der künstlerische Nutzen des erwarteten (weil immer wieder propagierten) „völlig Neuen“ die immensen Kosten für ein umfassendes Geräteangebot auf dem jeweils neuesten technischen Stand rechtfertigen? Die neuen Medienhochschulen scheinen dies zu suggerieren. Aber geht es dort noch um „Kunst“ im traditionellen Sinne oder mehr um das Erfinden neuer Anwendungen für die neuen Techniken, d.h. um die Etablierung einer weiteren stützenden Komponente zur Aufrechterhaltung (der Autopoesie) des immer komplexer vernetzten, immer feiner ausdifferenzierten und gleichzeitig immer weniger steuerbaren Systems „Technik Wirtschaft-Kultur-Gesellschaft“? Es gibt viele weitere offene Fragen. Dies ist — nach einigen Jahren Erfahrung in der Anwendung eines Modellierers am FB Kunsterziehung und Kunstwissenschaft der HdK Berlin — ein erster, noch unstrukturierter, Versuch der Präzisierung von Fragen, ausgelöst durch die Unzufriedenheit mit dem unreflektierten Machen von immer neuen und doch irgendwie immer gleichen Computer-Bildern.
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Jonas, W. (1992). „Digitale Bilderwelten“ - neue Wahrnehmungsdimensionen oder binärer Bluff ?. In: Dette, K., Pahl, P.J. (eds) Multimedia, Vernetzung und Software für die Lehre. Reihe Mikrocomputer-Forum für Bildung und Wissenschaft, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-84863-6_11
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