Etablierung und vorläufige Charakterisierung von Zellinien des papillomvirusinduzierten VX2-Karzinoms des Kaninchens

Zusammenfassung

Es gibt eine Vielzahl von Untersuchungen, die belegen, daß durch langdauernde Alkohol- und Nikotineinwirkung bösartige Tumoren im oberen Aerodigestivtrakt entstehen können. In den letzten Jahren mehren sich Hinweise, daß eine andere (Mit-)Ursache Papillomvirusinfektionen sein können. In anderen Organen ist das Vorliegen von Papillomviren in Karzinomen schon länger bekannt, so bei manchen anaplastischen Lungenkarzinomen, den Karzinomen bei der Epidermodysplasia verucciformis, bei analen, Vulvaund Peniskarzinomen. In Zervixkarzinomen z. B. sind HPV in 80%–95% der Fälle nachweisbar. HPV-DNA-Sequenzen konnten aueh in oralen, Mundboden-, Zungen-, und Larynx-Karzinomen, sowie präkanzerösen Veränderungen nachgewiesen werden. Unter dieser Voraussetzung ergibt sich ein neues Interesse an einem Tiermodell eines papillomvirusinduzierten Malignoms, das in vivo und — wenn eine Zellinie etabliert werden kann — auch in vitro für verschiedenste experimentelle Ansätze verfügbar ist.