Zusammenfassung
Eine der wichtigsten Fragen, die Generationen von Psychiatern beschäftigt hat, war - pointiert formuliert - die Frage: Zu welcher Kategorie gehören die Psychosen, die z. B. heute schizophren sind, morgen melancholisch und später schizodepressiv? Schon in den Anfängen der wissenschaftlichen Psychiatrie integrierte Kahlbaum diese polymorphen Psychose-Verläufe in sein Konzept der „Vesania typica circula- ris“, das er im Jahre 1863 in seinem Buch „Die Gruppierungen der psychischen Krankheiten und die Eintheilung der Seelenstörungen. Entwurf einer historischkritischen Darstellung der bisherigen Eintheilungen und Versuch zur Anbahnung einer empirisch-wissenschaftlichen Grundlage der Psychiatrie als klinische Disci- plin“ und dann 1884 in seiner Arbeit „Über cyclisches Irresein“ darstellte. Nach diesem Konzept wurde auch der longitudinale Aspekt für die Diagnose berücksichtigt. Auch K. Schneider berücksichtigte bei der Beschreibung der „Zwischen-Fälle“ den Wechsel von schizophrenen und affektiven Episoden (Schneider 1980; Marneros 1983, 1989b; Marneros et al. 1986a). Viele Autoren der neueren Zeit jedoch sprachen dann von einer „falschen Diagnose“, wenn ein affektiver Patient bei späteren Manifestationen reine schizophrene Symptome bot (Horgan 1981; Muk- herjee et al. 1983).
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Marneros, A., Deister, A., Rohde, A. (1991). Zur Frage konkurrenter und sequentieller Symptomatik bei schizoaffektiven Psychosen: Monomorphe und polymorphe schizoaffektive Psychosen. In: Affektive, schizoaffektive und schizophrene Psychosen. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 65. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-84558-1_9
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