Zusammenfassung
Kraepelins Zusammenführung von Depression und Manie (1889) unter der Bezeichnung „manisch-depressives Irresein“ erwies sich als Rückschritt. Rückschritt in dem Sinne, daß die Dichotomie zwischen unipolaren Depressionen und bipolaren Störungen, die auf die Arbeit von Falret (1851) zurückgeht, damit eliminiert wurde. Erst Jahrzehnte später führten Kleist (1953) und seine Schüler Leonhard (1957) und Neele (1949) die Monopolar-unipolar-Dichotomie wieder ein. Nach den Arbeiten von Angst (1966), Perris (1966), Winokur u. Clayton (1967) hat sich die Unterscheidung zwischen unipolaren Depressionen und bipolaren Erkrankungen verbreitet und etabliert. Im Gegensatz zu der Kleist-Leonhard-Klassiflka- tion wird nach den Arbeiten der genannten Autoren die Manie den bipolaren Formen zugeteilt. Die unipolare Manie wird dabei als Artefakt des Verlaufs bipolarer Erkrankungen betrachtet (Angst 1978, 1980a,b, 1987a; Dünner 1980; Gershon et al. 1976; Goodwin u. Jamison 1990; Perris 1969,1982; Pfohl et al. 1982). Es gibt heute bezogen auf affektive Psychosen eine weitgehende Übereinstimmung darüber, daß zwischen unipolaren und bipolaren Formen der Erkrankung relevante Unterschiede bestehen. Arbeiten aus den letzten Jahren haben zeigen können, daß eine solche Unterteilung in unipolare und bipolare Formen auch für die schizoaffektiven Psychosen sinnvoll ist (Angst 1989; Angst u. Scharfetter 1988,1990; Clayton 1982; Coryell 1988; Marneros et al. 1989d-f; Rohde et al. 1990).
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Marneros, A., Deister, A., Rohde, A. (1991). Unipolare und bipolare Formen affektiver und schizoaffektiver Psychosen. In: Affektive, schizoaffektive und schizophrene Psychosen. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 65. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-84558-1_11
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