Zusammenfassung
Die historischen wie aktuellen Fragen der Schizophrenielehre gestalteten und polarisierten sich immer erneut innerhalb des Rahmens der geschilderten Dichotomien von produktiver versus Insuffizienzsymptomatik, kognitiven versus affektiven Störungen, Erlebnis- versus Verhaltensdeviationen und den verlaufsbezogenen Aspekten von Stadien- bzw. Kontinuum-Modellen. Je extremer die in eine Untersuchung einbezogenen Patientenkollektive oder Verlaufsabschnitte in psychopathologischer Beziehung waren, desto überzeugender erschienen solche Vereinfachungen. Sie wurden um so problematischer, je eher die einbezogenen Verlaufsabschnitte dem Übergangsbereich zwischen Akuität und fraglicher Chronifizierung zuzuordnen waren. Gerade in diesen Verlaufsabschnitten werden in der Tat die Fragen des Zusammenhangs von produktiven und Insuffizienz-Symptomen, kognitiven und affektiven Störungen sowie ihre Widerspiegelung in Erlebnis- und Verhaltenssymptomen der Selbst- und Fremdbeurteilung — im Sinne einer Integration der Dichotomien (Ciompi 1986) — mit besonderer Dringlichkeit aufgeworfen. Bezüglich dieser Fragen liegen eine Reihe von Querschnittsuntersuchungen vor (Süllwold 1983b; Pogue-Geile und Harrow 1985), die allerdings zumeist mit dem Nachteil behaftet sind, daß eine klare Definition des untersuchten Verlaufsabschnittes fehlt, was zu diskrepanten Ergebnissen führen mußte, worauf schon früher Plaum hinwies (1975). Dieses Problem sollte in der vorliegenden Studie durch die Einbeziehung eines klinisch und kriterial nachvollziehbar definierten Verlaufsbereiches angegangen werden. Eine grundlegende Voraussetzung hierfür erschien uns dabei der Rekurs auf einen theoretisch und psychopathologisch möglichst klaren Bezugsrahmen.
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Kick, H.A. (1991). Das postakute Stadium als Forschungsgegenstand. In: Psychopathologie und Verlauf der postakuten Schizophrenie. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 63. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-84469-0_4
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