Zusammenfassung
Bei der Differentialdiagnostik des Akustikusneurinoms wird die BERA in der Basisdiagnostik eingesetzt, wobei die Latenzverlängerung des durch Click-Reize evozierten Hirnstammpotentials über den Normbereich hinaus beurteilt wird. Beim Vorliegen eines Hochtonhörverlustes ist der Gipfel I meist so schlecht ausgebildet, daß die Latenzdifferenz V–I nicht bestimmt werden kann. Die absolute Latenz der Welle V muß dann allein bewertet werden. Falsch positive Befunde entstehen immer wieder durch die cochleär bedingte Latenzverlängerung bei ausgeprägten Hochtonabfällen, wenn sich die Hirnstammlatenz der Welle V auch für hohe Reizpegel nicht normalisiert. Diese Zunahme der Latenzzeit entsteht durch die längere Laufzeit der Cochlea-Wanderwelle bis zum Erreichen weiter apikal gelegener erregbarer Haarzellpopulationen. Für jeden Punkt der Audiogrammflanke läßt sich diese Frequenz leicht ablesen. Vergleicht man die entsprechenden Laufzeiten mit den gemessenen Werten für die Latenzverlängerung der Hirnstammreaktion, so ergeben sich aus den Laufzeiten zu geringe Latenzwerte. Für Reizpegel, die einen begrenzten Abfall übersteigen, finden sich sogar normale Latenzwerte, was der Praxis meist widerspricht.
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Mathe, F., Anft, D., Mrowinski, D. (1991). Ermittlung der Latenzverlängerung der Hirnstammreaktion bei basocochleärer Schwerhörigkeit unter Berücksichtigung des Click-Frequenzspektrums. In: Fleischer, K., Ey, W. (eds) Teil II: Sitzungsbericht. Verhandlungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, vol 1990 / 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-84310-5_155
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