Zusammenfassung
Neben den weit verbreiteten, propositional orientierten Repräsentationssystemen (Prädikatenlogik, semantische Netze, Frames, Regeln, Constraints, usw.) wird ein depiktional orientierter Ansatz vorgeschlagen, um die Problematik räumlichen Wissens in bezug auf Darstellung und Verarbeitung adäquater zu handhaben. Insbesondere werden die räumlichen Eigenschaften und räumlichen Beziehungen quasi-analog repräsentiert. Aus mehreren kognitionspsychologischen und neurologischen Arbeiten (s. J. R. ANDERSON 1988, G. GOLDENBERG 1987, S. M. KOSSLYN 1980, R. N. SHEPARD & J. METZLER 1971, J. PIAGET & B. INHELDER 1971) geht hervor, daß der Mensch die Fähigkeit hat, mentale Bilder zu produzieren, um damit in bestimmten Situationen u. a. räumliche Sachverhalte kognitiv effizient verarbeiten zu können. In der realen Welt ist der Mensch auf kognitiv effiziente Methoden angewiesen, die ihm in bestimmten Situationen genügend Spielraum zu Verfügung stellen, angemessen zu reagieren. Die Fähigkeiten, mentale Vorstellungen von Gegenständen der Außenwelt zu produzieren und darauf Manipulationen durchzuführen, um wiederum bestimmte Schlüsse hinsichtlich einiger Beziehungen der realen Welt zu ziehen, gehören sicherlich zu solch effizienten Methoden, mittels derer das menschliche kognitive System u. a. räumliche Strukturen und Zusammenhänge adäquat verarbeitet. In den mentalen Bildern werden u. a. räumliche Sachverhalte analog dargestellt (s. K. REHKäMPER 1987/88). Mit den entsprechenden Prozessen der Imagination und der Inspektion über mentale Bilder hat das menschliche kognitive System offenbar ein weiteres Repräsentationssystem, das das abstraktere bzw. logische Wissensrepräsentationssystem ergänzt.
Dieses Papier wurde im Rahmen des von IBM Deutschland geförderten Teilprojekts LILOG (Raum) an der Universität Hamburg geschrieben.
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Khenkhar, M.N. (1990). Eine objektorientierte Darstellung von Depiktionen auf der Grundlage von Zellmatrizen. In: Freksa, C., Habel, C. (eds) Repräsentation und Verarbeitung räumlichen Wissens. Informatik-Fachberichte, vol 245. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-84235-1_8
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