Zusammenfassung
Eine Grundbedingung psychosomatischen Arbeitens in der ärztlichen Primärversorgung — und damit in der Allgemeinmedizin — ist die möglichst vollständige Wahrnehmung der Angebote, der Probleme und des Verhaltens der primärärztlich zu betreuenden Patienten. Erst die Reflektion des Wahrgenommenen durch den Hausarzt führt zur Erarbeitung von Problemlösungswegen. Der vom Hausarzt entwickelte Problemlösungsvorschlag ist bei weitem noch nicht der Vorschlag, den der einzelne Patient für sich akzeptieren und auch wirklich umsetzen kann. Wenn der Hausarzt die Fähigkeit des Patienten, Lösungsvorschläge umzusetzen, nicht ausreichend reflektiert, gerät er in die von Balint beschriebene Gefahr der „apostolischen Funktion“ und arbeitet an der Wirklichkeit — und damit den Möglichkeiten — des Patienten vorbei.
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Köhle, M. (1990). Welche Psychosomatik benötigt die Allgemeinmedizin?. In: Ahrens, S. (eds) Entwicklung und Perspektiven der Psychosomatik in der Bundesrepublik Deutschland. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-84124-8_5
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