Zusammenfassung
Architekten und Eltern haben einiges gemeinsam, z. B. sind Architekten in der Regel auch Eltern, machen also die gleichen Erfahrungen und stehen vor denselben Entscheidungszwängen wie alle Eltern. Eltern sind „Architekten“; indem sie ihre Kinder erziehen, „bauen“ sie entscheidend mit an der Zukunft Ihrer Kinder. Selten aber gehen beide, Eltern wie Architekten, mit ihren Erfahrungen, Wünschen und Vorstellungen so aufeinander zu, daß gesicherte Erkenntnisse dabei herauskämen, die über die allgemeinen Ansichten hinaus zur Kindererziehung etwas beitragen könnten. Auch die Literatur, die von Architekten und Eltern gelesen und auch verstanden werden kann, hat eigentlich nur zur Verwirrung beigetragen. Sie spiegelt die pluralistische Auffassung unserer Gesellschaft wieder. So kommt fast jeder zu einer Erziehungsvorstellung, die bestenfalls eine Mischung darstellt aus Überlieferungen, tradierten Verhaltensweisen — schließlich weiß doch letztlich jeder, wie man ein Kind erzieht — und Ansichten, die ausgetauscht werden, vielleicht auch noch aus angelesenen Theorien, die oft auch nur subjektive Vorstellungen von Kindererziehung wiedergeben. Soziologen, Psychologen und Pädagogen mögen darüber anders denken. Sie haben Schulen, Erziehungs- und Bildungsstätten, praktische Erfahrungsbereiche zur Verfügung, mit denen sie systematische langfristige Beobachtungen machen können und damit möglicherweise auch experimentieren, aber fast immer in einem Umfeld, das sich außerhalb der Privatsphäre der Familien befindet.
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Görge, K.P. (1989). Position: Der Umweltbegriff eines Architekten am Beispiel des Kinderzimmers. In: Keller, H. (eds) Handbuch der Kleinkindforschung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-83882-8_7
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