Zusammenfassung
Die Diskussion um Kontinuität und Diskontinuität, Stabilität und Veränderung ist in der Entwickiungspsychologie sehr populär, wie man anhand verschiedener Publikationstitel sehen kann. Sie ist m. E. ebenso wichtig wie fruchtlos. Sie ist wichtig für den Forscher, da sie ihn immer wieder zwingt, von seinen momentanen Forschungsinteressen zurückzutreten, seine bisherigen Ergebnisse und theoretischen Ansätze zu überdenken und mit sich zu klären, wonach er eigentlich sucht, welche Fragen er zu beantworten sucht. Sie ist aber auch fruchtlos, insbesondere dann, wenn die Diskussion abstrakt, abgehoben vom konkreten Forschungsinteresse geführt wird und Anlaß zu metatheoretischen Auseinandersetzungen dazu gibt, welche Sichtweise die tragfähigere, wahre etc. sei. Zu leicht wird dann unser spezifisches wissenschaftliches Vorgehen mit dem verwechselt, was man zu finden sucht. Wissenschaft ist Suche nach Zusammenhängen, nach Stabilitäten, nach Konstanten; jede Regel drückt die Annahme von Regelhaftigkeit aus; Wissenschaft ist natürlich auch die Überprüfung von vorweg angenommenen Regelhaftigkeiten auf die Frage hin, ob hier nicht ebenso Zufälligkeit angenommen werden könnte, ein Spiel, das Psychologiestudenten in ihren ersten Statistikstunden zu spielen lernen. Jedes Anlegen einer Meßskala impliziert Regelhaftigkeit und entsprechend natürlich auch die darauf aufbauenden komplexeren statistischen Deskriptions- und Prüfmethoden.
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Rauh, H. (1989). Kontinuität und Diskontinuität in der Entwicklung — Ein Kommentar und eine Ergänzung —. In: Keller, H. (eds) Handbuch der Kleinkindforschung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-83882-8_11
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