Alternativen zur Lithiumprophylaxe der schizoaffektiven Psychosen

Zusammenfassung

Nicht nur die rein affektiven Psychosen im Sinne der monopolaren oder bipolaren endogenen Depression, sondern auch die schizoaffektiven Psychosen gehören zu der Gruppe von Erkrankungen, deren Therapie seit Einführung der Lithiumbehandlung und insbesondere der Lithiumprophylaxe (Cade 1949; Baastrup u. Schou 1967) wesentlich verbessert wurde. Zwar sind die therapeutischen Wirkungen, wie in der Arbeit von Müller-Oerlinghausen (vgl. Kap. 17, S. 191) gezeigt, nicht so günstig wie bei den rein affektiven Psychosen, jedoch ist die therapeutische Wirkung von Lithium, zumindest im Sinne einer Basismedikation, gesichert. Die Gründe, dennoch nach Alternativen zur Lithiumprophylaxe der schizoaffektiven Psychosen zu suchen, basieren einerseits auf der Beobachtung, daß nur ein Prozentsatz von ca. 60% der Patienten mit schizoaffektiven Psychosen in ausreichender Weise auf Lithium anspricht, zum anderen darin, daß eine Reihe von subjektiven und medizinischen Nebenwirkungen der Lithiumtherapie (Diabetes insipidus, Fingertremor, Strumaentwicklung, Gewichtszunahme etc.) Probleme der Compliance mit sich bringen, die immer wieder zum unerwünschten Absetzen des Präparates führen können. In den letzten Jahren hat es sich gezeigt, daß verschiedene Antikonvulsiva als Alternativen und/oder Adjuvantien der Lithiumprophylaxe nicht nur der affektiven, sondern auch der schizoaffektiven Psychosen verwendet werden können. Hierbei haben sich 2 Entwicklungslinien herauskristallisiert: Die eine geht zurück auf Beobachtungen an dem GABAergen Antikonvulsivum Valproat bzw.