Zusammenfassung
Eine Besonderheit der Behandlung von Suchtpatienten ist, daß das eigentliche Problemverhalten, der Suchtmittelkonsum, während der Behandlung kaum auftritt. Zwar geschehen in Behandlungseinrichtungen für Alkoholkranke immer wieder Rückfälle, die Patienten wie Therapeuten nachhaltig beeindrucken, aber solche Rückfälle sind vergleichsweise selten. Anders als etwa bei Patienten mit Neurosen oder psychosomatischen Störungen, wo Dermatosen, Phobien, oder Zwänge ständig vorhanden sind und Besserungen wie auch Rückschläge zeigen, können bei Suchtpatienten Änderungen des Problemverhaltens während der Therapie kaum beurteilt werden. Weder Patienten noch Therapeuten können daher einen unmittelbaren Eindruck davon erhalten, ob die therapeutische Strategie einen günstigen, keinen, oder einen ungünstigen Einfluß auf das Suchtverhalten hat. Die Therapie muß ihre Bewährungsprobe erst nach Ende der stationären Behandlung ablegen, wenn Rückfallsituationen zu meistern sind.
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Rist, F., Watzl, H., Cohen, R. (1989). Versuche zur Erfassung von Rückfallbedingungen bei Alkoholkranken. In: Watzl, H., Cohen, R. (eds) Rückfall und Rückfallprophylaxe. Suchtproblematik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-83805-7_9
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