Zusammenfassung
Die geringe Standzeit von Drahtseilen in Hüttenwerks-Krananlagen verursacht hohe jährliche Kosten. Die Analyse des tribologischen Systems Seiltrieb macht deutlich, daβ insbesondere der Einfluβ der Einsatzbedingungen auf die Aufliegezeit der Seile kaum bekannt ist. So wurden Praxisuntersuchungen mit praxisnahen Versuchen auf einem neu erstellten Prüfstand verglichen; bei der Schadensauswertung ergab sich dabei eine gute übereinstimmung. Schwerpunktmäβig wurde der Einfluβ unterschiedlicher Ablenkwinkel, verschiedener Rillenwerkstoffe und der Nachschmierung untersucht.
Bei Versuchen mit Seilschraglauf ist beim Übergang von 1° zu 2° Ablenkwinkel eine sprunghafte Zunahme der Seilschädigung festzustellen. Durch weiche Rillenwerkstoffe, z.B. Kunststoffe, wird die Beanspruchung des Einzeldrahtes an der Seiloberfläche erheblich verringert. Dadurch verlagert sich die Seilschädigung weitgehend zu den Litzenberührungsstellen, wo sie äuserlich kaum erkennbar ist. Bei Einsatz harter Rillenwerkstoffe, z.B. gehärteter oder vergüteter Stahl, bleibt die ideale Seilrillengeometrie erhalten. Die Schädigung ist weiterhin äuβerlich erkennbar, die Ablegekriterien nach DIN 15020 bleiben anwendbar.
Die positiven Effekte der Nachschmierung kommen erst bei hohen Biegewechselzahlen zum Tragen, wenn der in das Seil eingebrachte Schmierstoffvorrat erschőpft ist. Es wird Reibkorrosion verhindert und bei Seilen mit Fasereinlage das Seilgefüge stabilisiert. Auβerdem wird bei Einsatz auf Stahlrollen die Verlagerung der Schädigung ins Seilinnere verhindert.
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© 1988 Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg
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Krause, H., Neumann, P. (1988). “Untersuchung der Betriebseinflüsse auf die Standzeit von Drahtseilen in Hüttenwerkskrananlagen”. In: Günther, R., Haag, H. (eds) TRIBOLOGIE: Reibung · Verschleiß · Schmierung. Dokumentation zum Forschungs- und Entwicklungsprogramm des Bundesministeriums für Forschung und Technologie (BMFT), vol 12. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-83558-2_5
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