Zusammenfassung
Eine Untersuchung der internistischen Aufnahmen eines deutschen Universitätsklinikums ergab, daß 6% der Aufnahmen durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) bedingt waren (1). Zur Häufigkeit unerwünschter Wirkungen in der ambulanten Behandlung schreibt Kimbel:’Aus den Ergebnissen einer neuseeländischen Studie, bei der 125 praktische Ärzte zwei Monate lang alle in ihrer Praxis beobachteten unerwünschten Wirkungen aufzeichneten (insgesamt 904), kann für die Verhältnisse in der BRD hochgerechnet werden, daß jährlich etwa 50.000 lebensbedrohliche, 150.000 schwere und 1 Million leichte unerwünschte Wirkungen vorkommen. Das Risiko der Arzneibehandlung liegt demnach in der Grössenordung desjenigen behandlungsbedürftiger Verletzungen bei Verkehrsunfällen’ (2). 1986 hat das Bundesgesundheitsamt für 951 Arzneimittel wesentliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen oder veranlaßt (3). Diese drei Referenzen sollen genügen um den Stellenwert von UAW deutlich zu machen und um die Bedeutung einer frühzeitigen Erkennung von UAW für die Schadensbegrenzung aufzuzeigen. Betrachtet man die Arzneimittelsicherheit als ein Handlungssystem, so lassen sich verschiedene Arbeitsschritte differenzieren: Eine UAW läßt sich als solche am Patienten nicht direkt erkennen. Am Patienten lassen sich nur Veränderungen oder Ereignisse qualitativer oder quantitativer Art beobachten.
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Literatur
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Hasford, J. (1988). Neuere Entwicklungen bei der Erkennung und Bewertung von Unerwünschten Arzneimittelwirkungen. In: Selbmann, HK., et al. Medizinische Informationsverarbeitung und Epidemiologie im Dienste der Gesundheit. Medizinische Informatik und Statistik, vol 68. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-83520-9_37
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