Zusammenfassung
Was geschieht, wenn einem Menschen die Gelegenheit geboten wird, im Dialog mit einem anderen, der sich weitgehend im Hintergrund hält, zu erzählen, was in ihm vorgeht? Einzige Bedingung: er müsse so offen sein, wie es ihm nur möglich sei, müsse freimütig alles, auch das scheinbar Nebensächliche und offenkundig Peinliche aussprechen, selbst wenn es den Partner dieses Zwiegespräches betrifft, ja gerade dann. Eine große Zahl von Arbeiten ist zu dieser Fragestellung erschienen, denn es handelt sich bei der skizzierten Situation um das von Freud entwickelte psychoanalytische Gespräch. Die Erfahrungen, die im Dialog gesammelt wurden, haben eine Vielfalt von Hypothesen unterschiedlichster Qualität und oft höchst spekulativen Charakters hervorgebracht (s. z.B. in Wiesenhütter 1981; Wyss 1972). Eines scheint jedoch als Quintessenz der psychoanalytischen Forschung mehr und mehr für wesentlich gehalten zu werden: daß die analytische Therapie den Menschen zu seiner Lebensgeschichte vermittle, daß sie ihn „geschichtlich“ werden lasse, indem sie ihn zur „Selbstreflexion“ anregt (vgl. z.B. Rosenkötter 1977, S. 1072 ff..; Weiß 1986).
„Denn schwer zu deuten bleibt des Schicksals Pfad.“
(Euripides, Iphigenie im Taurerlande)
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Zacher, A. (1988). Einführung. In: Kategorien der Lebensgeschichte. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 55. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-83484-4_1
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