Die Probleme der radioaktiven Abfallprodukte

Zusammenfassung

Eines der größten Probleme bei der friedlichen und militärischen Anwendung der Kernspaltungsenergie in größerem Ausmaß ist die Fortschaffung der beim Spaltprozeß gebildeten stark radioaktiven Stoffe, die in vielen Fällen eine sehr lange Halbwertszeit haben. Diese Probleme sind hier wesentlich schwieriger zu lösen, als für die Abfallprodukte von anderen industriellen Unternehmungen, weil die radioaktiven Abfälle viel giftiger und gefährlicher für alle lebenden Organismen sind. Im Gegensatz zur Beseitigung jeder anderen Art von Abfall ist das Risiko bei den radioaktiven Abfallstoffen, auch „Atommüll“ genannt, so groß, daß an der Sicherheit der Methoden nicht der geringste Zweifel bestehen dürfte. Es müssen strenge Vorschriften aufgestellt und ein Inspektions- und Warnsystem eingerichtet werden. Sichere Verwahrung bedeutet, daß der Abfall nicht mit irgendeinem lebenden Wesen in Berührung kommen darf. Wenn man die Halbwertszeiten der Isotopenabfälle Cäsium-137 (Halbwertszeit 33 Jahre) und Strontium-90 (Halbwertszeit 28 Jahre) betrachtet,bedeutet das 600 Jahre Aufbewahrung oder ein Zehntel der Zeit, wenn die beiden Isotope entfernt werden. Aber sichere Methoden hierfür in industrieller Form kennt man noch nicht.

“We must face up to the fact that we are confronted by a real problem ... which can no longer be swept under the rug.”

U.S. National Academy of Sciences’ Reports

on Radioactive Waste Disposal 1957

Für nähere Einzelheiten siehe besonders: U.S. National Academy of Sciences, Washington: The Biological Effects of Atomic Radiation. Summary Reports, 1956. — Publ. 519: The Disposal of Radioactive Waste on Land, 1957. — Publ. 551: The Effects of Atomic Radiation on Oceanography and Fisheries, 1957. — Publ. 655: Radioactive Waste Disposal into Atlantic and Gulf Coastal Waters, 1959. — Publ. 658: Radioactive Waste Disposal from Nuclear-Powered Ships, 1959. — Newsweek, May 2, 1983, S. 47. — Physics Today, September 1983, S. 65.