Zusammenfassung
Beim Eigentum handelt es sich um einen Begriff höchster Komplexität und man behandelt mit Fragen des Eigentums ein überaus schwierig strukturiertes Gebiet, dessen Grenzen sehr unklar sind.1) Der Sinn von Eigentum wird deshalb immer umstritten sein und bleiben. Die klassische, neuzeitlich-bürgerliche Gleichung von Privateigentum und Freiheit wird heute allgemein akzeptiert (vgl. auch STREISSLER 1970). Die Beschäftigung mit Fragen des Eigentums erfordert deshalb die Auslegung seiner Vielfalt, die Darstellung seiner Wandlungen und Widersprüche. Vieles wird in diesem Zusammenhang kontrovers diskutiert, obgleich im Schrifttum auch Übereinstimmung hinsichtlich bestimmter Zusammenhänge besteht, so z.B. im Hinblick auf die den Eigentumsbegriff verflüssigenden Effekte der modernen Industriegesellschaft bzw. bezüglich der normativen Begründung des Eigentumsrechts an Prinzipien der Moral (DIETZE 1978). So hat die Dynamik der technisch-industriellen Zivilisation das Bewußtsein und die Existenzform, d.h. die Realität des Eigentums, tiefgreifend verändert. Dies führt nach Ansicht einiger Autoren zur “Aushöhlung des Privateigentums” (NEF 1983, S. 199) bzw. gar zum “Niedergang des Eigentums” (DIETZE 1978, S. 8). Wohl resultiert wie zu Zeiten LOCKEs und KANTs das Recht auf Eigentum aus dem liberalen und demokratischen Prinzip der Freiheit und Gleichheit der Menschen. Doch heute tritt gleichberechtigt auch das Recht auf Arbeit hinzu.
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Böbel, I. (1988). Eigentum und Eigentumsrechte: Eine Entwicklungsgeschichtliche Betrachtung. In: Eigentum, Eigentumsrechte und institutioneller Wandel. Studies in Contemporary Economics. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-83309-0_3
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