Zusammenfassung
Für viele hat der Halluzinationsbegriff von vornherein eine Verbindung zum Krankhaften, so daß die Frage, ob Halluzinationen auch bei Gesunden vorkommen, aus prinzipiellen Gründen mit Nein beantwortet wird. Die Antwort auf die Frage, ob es Halluzinationen bei Gesunden gibt, hängt mithin von einer Vorentscheidung ab, deren Alternativen wie folgt lauten: Entweder man definiert einen relativ „engen“ Halluzinationsbegriff in der Weise, daß dasjenige, was in der Literatur unter „hypnagogen Halluzinationen“, „Träumen“, „lebhaften Vorstellungsbildern“, „mental imagery“ verhandelt wird, per defmitionem ausgeschlossen ist. Es bleiben dann nur solche Sachverhalte, denen der Status des Pathologischen zugeschrieben wird. Anders ausgedrückt lautet diese erste mögliche Fassung des Halluzinationsbegriffs: Liegt ein klares Bewußtsein, womöglich ein richtiges Realitätsurteil bei einem sonst ungestörten Menschen vor und sieht oder hört oder schmeckt etc. dieser Mensch irgendetwas, so handelt es sich dabei — definitionsgemäß — nicht um eine Halluzination.
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Spitzer, M. (1988). Häufigkeit und Bedeutung von Halluzinationen. In: Halluzinationen. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 51. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-83296-3_10
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