Stand der HDTV-Normung

Zusammenfassung

Schon im Vorfeld der XVI. Vollversammlung des Comite Consultatif In ternational des Radiocommunicationes (CCIR), die im Mai des vergangenen Jahres in Dubrovnik, Jugoslawien, stattfand, war es klar gewor den, daß das Vorhaben, bereits 1986 einen — nur die wichtigsten Werte einschließenden und somit keineswegs umfassenden — einheitlichen Para metersatz als Leitlinie für die noch ausstehende detaillierte Spezifi kation eines HDTV-Produktionsstandards zu definieren und international zu akzeptieren, zum Scheitern verurteilt war. 1983 hatte die Studien gruppe 11 des CCIR auf ihrer Zwischentagung eine Interim-Arbeitsgruppe (IWP) 11-6 gegründet, die als Anlaufstelle für die vor allem aus Europa, den USA und von japanischer Seite zu erwartenden Beiträge dienen sollte. Ihr lag Ende 1985 ein von Japan und den Vereinigten Staaten unterstützter Entwurf vor, der für einen weltweit einzuführenden HDTV-Produktionsstandard folgende Eckwerte vorschlug:

• Gesamtzahl der Zeilen: 1125 pro Vollbild

• Zahl der aktiven Zeilen: 1035 pro Vollbild

• Halbbildfrequenz: 60,00 Hz

• Abtastraster:2: 1 Zeilensprung

• Bi ldseitenverhältnis:hor. 16 : vert. 9

• Abtastwerte in der: Luminanzsignal 1920

• aktiven Zeile: Farbdifferenzsignale je 960

Dieser Vorschlag baute auf dem von der japanischen Rundfunkorganisati­on NHK für ihre Experimente und Demonstrationen zum hochauflösenden Fernsehen verwendeten Format auf. Insbesondere verwendete er in Analogie zu dem in Japan und in den USA verwendeten Fernsehstandard mit 525 Zeilen und 60 Halbbildern/s ebenfalls eine Halbbildfrequenz von 60 Hz. Über die Zahl der Abtastwerte war er mit dem digitalen StudioInterface nach CCIR-Recommendation 601, auch 4:2:2-Standard genannt, ver koppelt.