Zusammenfassung
Das Konzept der Basissymptome und Basisstadien wurde, wie Koehler & Sauer (1984) in ihrem kritischen Referat schreiben, provisorisch in den 50er Jahren postuliert und seither schrittweise entwickelt. Obschon Huber, ebenso wie L. Süllwold, von uncharakteristischen Basissymptomen sprach, weil sie teilweise auch in anderen endogenen Psychosen und gelegentlich bei bekannten Hirnkrankheiten beobachtet werden, vertrete er dennoch die Meinung, daß sie für das Verständnis der schizophrenen Erkrankungen wesentlich seien (Koehler & Sauer, 1984). Als „substratnahe Basissymptome“ definierten wir von an Schizophrenie Erkrankten subjektiv erlebte Primärerfahrungen, die die Basis der komplexen psychotischen Endphänomene darstellen und einem supponierten somatischen Substrat näher seien als jene (Huber, 1966 b). Es seien defizitäre Symptome mit Beschwerdecharakter, die phänomenologisch weitgehend übereinstimmend in präpsychotischenVorpostensyndromen und Prodromen (Gross, 1969) und in postpsychotischen reversiblen Basisstadien und irreversiblen reinen Defektsyndromen (Huber, 1961, 1966 b) vom Kranken selbst als Defizienzen, Einbußen oder Störungen wahrgenommen und geschildert würden. Die Basissymptome als die eigentlichen, weitgehend im Subjektiven bleibenden primären Symptombildungen schizophrener Erkrankungen seien phänomenologisch nicht schizophrenietypisch i. S. der konventionellen Schizophreniekonzepte. Ihre phänomenalen Aspekte könnten vollständig uncharakteristische (Stufe 1) oder auch schon mehr oder weniger charakteristische Erlebnis- und Äußerungsweisen (Stufe 2) sein, aus denen dann erst die hochkomplexen, typisch schizophrenen End- und Überbauphänomene der Stufe 3 hervorgehen (Huber, 1957 a, 1957 b, 1966 b, 1968 c, 1969, 1983 b).
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Huber, G. (1986). Psychiatrische Aspekte des Basisstörungskonzeptes. In: Schizophrene Basisstörungen. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 42. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-82842-3_2
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