Zusammenfassung
Wenn in diesem Schlußkapitel von realen Materialien die Rede sein soll, dann kann es nicht darum gehen, die in unzähligen Aufsätzen und in Handbüchern (z.B. Eirich [0.16], Bell [0.15]) niedergelegten experimentellen Befunde zu sichten und dafür im einzelnen verbindliche Stoffgleichungen anzugeben. Etwas Derartiges wäre allein wegen der Vielfalt etwa der Kunststoffe oder der Metall-Legierungen illusorisch, und eine willkürliche Auswahl würde dem Leser nicht weiterhelfen. Wir beschränken uns daher darauf, Erkenntnisse über den inneren Aufbau verschiedener Stoffklassen zu nutzen, um die allgemeinen Stoffgleichungsstrukturen der vorangehenden Kapitel zu spezialisieren. So gelangen wir beim Gummi zum Konzept der Entropieelastizität, erkennen bei Polymeren den Einfluß des freien Volumens auf die Viskosität und erschließen das Wesentliche des Material Verhaltens granulärer Materiahen aus den Eigenschaften der Kornkontakte. Die qualitativen Ergebnisse mikroskopischer Theorien können dabei mit Gewinn zur Aufsuchung der jeweils für die reale Materialklasse passenden Struktur der phänomenologischen Stoffgleichungen dienen. (Wie in Kapitel 1 erwähnt, sind die quantitativen Ergebnisse dieser Theorien meist weniger zuverlässig und können eine experimentelle Bestimmung der Stoffeigenschaften nicht entbehrlich machen. So gibt es bisher keine molekulare Theorie, die das Kraft-Verschiebungs-Diagramm beim Zugversuch eines Gummis richtig wiedergibt.) Etwas aus dem gesteckten Rahmen fällt die Wiedergabe der von Hart rein phänomenologisch aus Experimenten erschlossenen Gesetzmäßigkeiten beim Hochtemperaturkriechen von Metallen.
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Krawietz, A. (1986). Besonderheiten realer Materialien. In: Materialtheorie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-82512-5_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-82512-5_15
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