Zusammenfassung
Wie auch bei den anderen Bereichen der medizinischen Ethik, also Forschung, Lebensbeginn und Lebenskrisen, ist das Lebensende kein Problem „in sich“. Es beginnt erst da, wo man sich unterschiedlich zur Faktizität des Todes und zum Prozeß des Sterbens verhalten kann. Zum Problem gehört auch die Vermutung, daß eine verbindliche Regelung, welche der Verhaltensmöglichkeiten denn nun die richtigere sei, keineswegs mehr einleuchtend und selbstverständlich ist wie zu einer Zeit, als man im Tod den „Bruder“ und „Gevatter“ sah, ihm also mit weniger Angst und Schrecken begegnete als heute. Die Möglichkeiten der Medizin bzw. ihre Bereitschaft, im Bereich des Lebensendes tätig zu werden, sind eingebettet in die Diskussionen und Unsicherheiten der westlichen Kulturszene. Sie sucht nach Antworten auf Fragen, wie man Tod und Sterben zu beurteilen und mit ihnen umzugehen hat, nachdem sich unsere wissenschaftlich-technischen und metaphysischen Voraussetzungen geändert haben. Unsere Kultur fragt auch, welche Rolle der Tod im Leben des einzelnen und der Gesellschaft spielt und welche Konsequenzen es darum hat, wie realistisch, phantasievoll oder verdrängend sich die Menschen, also auch die Medizin, gegenüber dem Phänomen „Tod“ verhalten.
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Literatur
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Illhardt, F.J. (1985). Lebensende. In: Medizinische Ethik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-82339-8_6
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