Zusammenfassung
Die vier Jahre meines Rektorates von 1979 bis 1983 standen durchaus noch im Zeichen der großen Veränderung der Universität. In den beiden letzten Dezennien erfuhr das deutsche. Hochschulwesen tiefgreifende Umbrüche wie nie zuvor seit seinen Anfängen im Mittelalter. Der Wandel begann in den späten fünfziger Jahren. Der Wissenschaftsrat nahm seine Arbeit auf. Neu gefügte Universitäten traten ins Leben. Vom Kolleggeld bis zum Personalaufbau reichten die Veränderungen. Die Zahl der Studenten wie der Hochschullehrer schwoll mächtig an, vervielfachte sich in wenigen Jahren. Die Landesgesetzgeber etablierten die Gruppenuniversität, in deren Selbstverwaltung sich hinfort die Professoren, die übrigen Hochschulbediensteten und die Studenten teilten. Im Jahre 1969 erhielt der Bund die Gesetzgebungskompetenz für Rahmenvorschriften über die allgemeinen Grundsätze des Hochschulwesens. Neuerliche Legislationen, Novellen und Richtersprüche folgten. Den Umbau des inneren Gefüges der Hochschule und ihrer Organisation begleiteten die Jugendrevolte und mancherorts schlimme Rechtsbrüche. Mit dem gewaltigen äußeren Wachstum der Personalstände und Haushalte konnte das innere nicht Schritt halten. Schnellbauarchitektur und Massenbeförderungsschübe schufen zusätzliche Probleme. Auch die Zwangswirtschaft bei vielen Studienplätzen erzeugte neue Übel. Straff reglementierte Studiengänge mit schulmäßiger Hierarchie von Kursen und Fächern beschnitten die traditionelle akademische Freiheit oft empfindlich. Die Atmosphäre hellte sich nach dem Abebben der Studentenunruhen nicht deutlich spürbar auf.
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Laufs, A. (1984). Nachwort zur Rektoratsübergabe. In: Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 28. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-82326-8_2
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