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Therapieperspektiven bei Angstsyndromen

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Angst des Patienten Angst des Arztes
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Zusammenfassung

W. H. Auden, der amerikanische Dichter englischer Abstammung, der den letzten Lebensabschnitt in Kirchstetten in Niederösterreich verbrachte, hat unsere Zeit in einem großen Gedichtzyklus programmatisch als das „Zeitalter der Angst“ bezeichnet. Von vielen wurde diese Angst vor allem als die Angst vor der Atombombe, bzw. der Radioaktivität, aber auch als die Angst vor der Vernichtung, vor der Entwurzelung, vor der Entwürdigung des Menschen, vor dem Aufgehen in einem totalitären Regime und ähnliches aufgefaßt. Und auch von den Ärzten wurde diese These programmatisch zunehmend in dem Maße verstanden, als sie es lernten, die Angst im Sinne der modernen Psychosomatik als eigentliche Wurzel von immer mehr Symptomen, Störungen und Krankheiten zu verstehen. Auch die zunehmende Flucht in Alkohol und Drogen und die steigenden Selbstmordziffern, vor allem in den zivilisierten Staaten, wurden als Ausdruck einer zunehmenden Weltangst aufgefaßt. Ein weites Feld zunehmender Verängstigung wurde aber auch an den einzelnen Arbeitsplätzen der modernen hochspezialisierten und auf Leistung ausgerichteten Industriegesellschaften festgestellt. Besonders die große Aufbauarbeit hat eigentlich zu einem gewissen Teil auch die Angst als Motor hinter sich gehabt, und zwar nicht etwa die Angst um den Arbeitsplatz — es gab ja damals zu wenig Arbeitskräfte -, sondern die Angst, in der Konsumgesellschaft nicht mitzukommen, den Aufstieg nicht zu schaffen und sich nicht alles leisten zu können, was zu den Statussymbolen dieser Leistungs- und Konsumgesellschaft gehörte. Mit der einsetzenden Rezession gab es dann wieder Angst, nämlich die Angst, nicht das Niveau halten zu können und — ganz korrekt ausgedrückt — die Angst um den Arbeitsplatz.

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Pöldinger, W. (1984). Therapieperspektiven bei Angstsyndromen. In: Angst des Patienten Angst des Arztes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-82241-4_2

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