Klassifikation und Einschätzung prognostischer Kriterien bei malignen Melanomen

Zusammenfassung

Maligne Melanome der Haut werden seit über 10 Jahren nach Clark et al. [7] klassifiziert. Diese Einteilung wurde 1983 bei einem internationalen Arbeitsgespräch zur Klassifikation und Nomenklatur maligner Melanome in Sydney/Australien [19] erneut bestätigt (Tabelle 1). Trotzdem müssen einige Einwände gegen diese Klassifikation berücksichtigt werden: Nicht wenige Melanome lassen sich überhäupt nicht oder aber wegen Überschneidungszonen zwischen den 4 Melanomtypen nur schwer klassifizieren. Im Patientengut der Dermatologischen Klinik der Universität München traf dies für 15% der Fälle zu. Ein gewichtiger Einwand wurde von Ackerman [1] erhoben. Seiner Meinung nach beginnen primär knotige maligne Melanome wie die oberflächlich spreitenden im Bereich der Epidermis, um dann nach einer gewissen Zeit rasch in ein überwiegend vertikales Wachstum überzugehen. Die drei Melanomtypen mit horizontaler Ausbreitung dagegen unterscheiden sich im wesentlichen durch unterschiedliche Lokalisation: Lentigo-maligna-Melanome in lichtexponierter Altershaut mit atrophischer Epidermis, akrolentiginöse Melanome palmoplantar und subungual mit akanthotischer Epidermis und oberflächlich spreitende maligne Melanome in allen übrigen Lokalisationen (Abb. 1). Außerdem hat sich gezeigt, daß die Klassifikation nach Clark et al. klinisch nicht relevant ist. Nach Berücksichtigung der Tumordicke als prognostisch wichtiges Kriterium ergeben sich keine statistisch signifikante Unterschiede auf den verschiedenen Tumordickenstufen (Tabelle 2).