Zusammenfassung
Die Entwicklung der Psychiatrie in den verschiedenen Ländern der Erde bietet ein sehr heterogenes Bild. Während es einer allgemeinen Gesetzmäßigkeit zu entsprechen scheint, daß die Psychiatrie erst nach Entfaltung der großen medizinischen Fächer (Innere Medizin, Chirurgie, Kinderheilkunde, Frauenheilkunde) aufgebaut und entwickelt wird, ist in Ländern mit vorhandenen psychiatrischen Einrichtungen deren Entwicklungsstand äußerst uneinheitlich. Einer erstarrten Psychiatrie in einem Lande — bedingt durch das Ausruhen auf den Lorbeeren vergangener großer Zeiten — steht eine stürmische Neuerungssucht in einem anderen Lande gegenüber, die durch modische Wellen in ständiger Veränderung gehalten wird; einer nüchtern und empirisch prüfenden Psychiatrie, die das Bewährte tradiert, das nicht Beweisbare fallen läßt und Neuerungen aufgeschlossen übernimmt, kann im Nachbarland eine spekulative, stark weltanschaulich argumentierende Psychiatrie gegenüberstehen; der jeweilige „Nationalcharakter“ der Psychiatrie kann einheitlich ausgeprägt sein, oder die Psychiatrie eines Landes kann sich in mehrere Schulen aufspalten. Im Zusammenhang mit diesen Faktoren ist auch der Stand der Ausbildung der Studenten und Weiterbildung der angehenden Fachärzte in Psychiatrie uneinheitlich, sowohl was die Methodik der Ausbildung anbelangt als auch den Inhalt dessen, was vermittelt wird. Neben einer großen Freizügigkeit der Lehre stehen standardisierte Ausbildungspläne mit detaillierten Curricula und vorgeschriebenen Methoden der Lehrstoffvermittlung.
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© 1984 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Mombour, W. (1984). Einleitung. In: Psychiatrische Aus- und Weiterbildung. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 34. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-82169-1_1
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