Zusammenfassung
Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Mißbrauch ein „dauernder oder vereinzelter übermäßiger Medikamentengebrauch, der ohne Beziehung zu einer annehmbaren medizinischen Praxis erfolgt oder mit einer solchen unvereinbar ist“ (1965). Laubenthal (1964) spricht von „falschem Gebrauch…, wenn dieses (Medikament) in einer ungewöhnlichen, d.h. qualitativ oder quantitativ vom Durchschnitt abweichenden, in der Regel sinnwidrigen, nicht selten auch sittenwidrigen Form benutzt wird“. Der ärztlich nicht indizierte Gebrauch oder die quantitative (abuse) oder qualitative (misuse) Abweichung vom üblichen, d.h. durchschnittlichen Gebrauch ist als Mißbrauch zu verstehen. Davon zu unterscheiden sind die Gewöhnung (habituation) und Abhängigkeit (drug dependence) im engeren Sinne. Als Gewöhnung ist nach der Definition der WHO ein Zustand anzusehen, der durch wiederholten Gebrauch einer Droge verursacht wird und folgende charakteristische Merkmale erkennen läßt (vgl. Kielholz u. Ladewig 1972):
-
1.
Es besteht der Wunsch, jedoch nicht der Zwang, die Einnahme der Droge fortzusetzen.
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2.
Es läßt sich keine oder nur eine geringe Tendenz nachweisen, die Dosis zu erhöhen.
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3.
Zwar besteht eine gewisse psychische Abhängigkeit von der Droge, jedoch fehlt eine eigentliche körperliche Abhängigkeit mit entsprechenden Abstinenzsymptomen.
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4.
Nachteilige Effekte sind in der Regel auf den Drogenkonsumenten beschränkt.
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Bron, B. (1982). Drogenabhängigkeit und endogene Psychose im Jugendalter. In: Drogenabhängigkeit und Psychose. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 32. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-81878-3_2
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