Ausbreitspannungen (Spaltzugkräfte)

Zusammenfassung

Ausbreitspannungen (vgl. Abb. 1.2/13) entstehen durch Eintragung konzentrierter Kräfte in Körpern mit begrenzten Abmessungen. Sie verlaufen in der Achse der Kraft rechtwinklig dazu und bilden eine Gleichgewichtsgruppe, da ihre Summe gleich Null sein muß (Abb. 7/1). Während die Druckspannung im Beton nirgends größer ist als die eingetragene Pressung (also nicht nachgewiesen zu werden braucht), entstehen quer dazu in einiger Entfernung Zugspannungen, die erhebliche Werte annehmen können und daher durch Bewehrung gedeckt werden müssen. Der Bruch eines Prismas (Abb. 7/2) zeigt primär einen Riß in Kraftrichtung in der Symmetrieachse infolge der waagreehten Zugspannungen rechtwinklig dazu. Wenn sich dieser gebildet hat, entfallt auch der Querdruck unmittelbar unter der Last, der Riß läuft bis zur Oberfläche und die entstehenden Kanten können die Last nicht mehr tragen (vgl. Abb. 8.7/9b), so daß dann ein keilförmiger Körper in das Prisma eindringt. Diese eigentlich sekundäre Erscheinung hat zu der Bezeichnung „Spaltzugspannungen“ geführt.