Die Programmtherapie

Zusammenfassung

Die „Programmtherapie“ ist eine von mir weiterentwickelte Form der kognitiven Verhaltenstherapie. Die kognitive Verhaltenstherapie hat sich besonders in den letzten Jahren in den USA entwickelt und mit dem Behaviorismus auseinandergesetzt (Michael Mahoney, 1974). Diese Disziplin geht davon aus, daß nicht nur das beobachtbare Verhalten, die objektiv feststellbaren Reize und Konsequenzen des Verhaltens ein legitimes Gebiet der Psychologie und Therapieforschung sind, sondern auch die sogenannten „verdeckten Ereignisse“, die z.B. in Gedanken, Vorstellungen, Bewertungen und Überzeugungen vorkommen. Die kognitive Verhaltenstherapie hat diese verdeckten Ereignisse als Reize, Reaktionen und Konsequenzen erforscht, Begriffe wie „verdeckte Konditionierung“ geprägt oder therapeutische Vorgehensweisen wie die „verdeckte Sensibilisierung“, „Verstärkung und Löschung“ oder das „verdeckte Modell-Lernen“ entwickelt. Begriffe wie Überzeugung, Selbstinstruktion, kognitive Umstrukturierung usw. bekommen in dieser Disziplin eine zentrale Bedeutung. Die Forschung in Amerika hat sich überwiegend auf wissenschaftstheoretische Arbeiten konzentriert sowie auf die Entwicklung und Beschreibung einzelner Verfahrensweisen. Eindeutig zu kurz gekommen ist die empirische, an größeren Populationen durchgeführte Therapieforschung. Diese Disziplin konnte ihr Wissen nicht in derartige theoretische Modelle fassen, daß daraus Hypothesen für die Verhaltensänderung und praktikable Methoden abzuleiten wären, die beim Individuum eine Stabilisierung des erwünschten Verhaltens ermöglichen und bei größeren Populationen statistisch nachweislich zum therapeutischen Erfolg führen. Diese Versuche wurden erst in der vorliegenden Arbeit unternommen.