Elektronische Vertriebswege für die Presse

Zusammenfassung

Für die Presse bietet sich mit den bildschirmgebundenen Textkommunikationssystemen ein elektronischer Vertriebsweg an. Sie sieht die damit gegebenen Möglichkeiten nicht nur unter dem Aspekt des Gewinns von Aktualität. Bei ihren Überlegungen für die Nutzung dieser Techniken spielt auch eine Rolle, daß der materielle Vertrieb von Informationen immer teurer wird: die Papierpreise stiegen in den vergangenen Jahren sprunghaft an; gleichzeitig wird es immer schwieriger, Vertriebsnetze zu unterhalten, die auf dem Einsatz menschlicher Arbeitskraft beruhen.

Die Zeitungen wollen die Textkommunikationssysteme für Bildschirmzeitungen nutzen, die als aktuelle, elektronische Supplements zur gedruckten Zeitung angeboten werden können. Unter den derzeitigen technischen Möglichkeiten bevorzugen die Zeitungen Videotext, weil er vom technischen Aufwand her am kostengünstigsten ist. Die Videotexttechnik eignet sich besonders für die Verbreitung der kurzlebigen Tagesinformation, das Bildschirmtextsystem dagegen mehr für die höherwertige Fachinformation. Diese Feststellung beruht unter anderem auf den Erfahrungen, die vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger durch die Erprobung einer Bildschirmzeitung auf der Internationalen Funkausstellung 1977 in Berlin gemacht wurden. Diese Einschätzung könnte sich allerdings ändern, wenn in größeren, zusammenhängenden Verkabelungsgebieten die Anwendung von Kabeltext möglich wird.