Das pathologische Harnsediment

Zusammenfassung

Die Untersuchung des Harnsedimentes zählt nach wie vor zu den wichtigen, aber auch einfachen Methoden im Rahmen der urologischen und nephrologischen Diagnostik. Fast zu einfach, wie Heintz und Althof (1976) feststellen, um im Zeitalter einer komplizierten apparativen und biochemischen medizinischen Untersuchungstechnik in seiner vollen Aussagekraft beachtet zu werden. Häufig führt auch eine geringe Erfahrung aufgrund des Zeitmangels zu einer gewissen Scheu, Sedimente selbst zu begutachten, und man überläßt diese Aufgabe allzugerne dem technischen Personal. Aber nur eigene Erfahrung bewahrt vor dem Mißgeschick, als ratloser Ratgeber neben der techn. Ass. zu stehen oder eine Korrelation zwischen klinischer Symptomatik und dem Sedimentbefund zu finden. Um die richtige Erkennung der einzelnen Elemente im Harnsediment zu erleichtern, wurden verschiedene Färbemethoden empfohlen, über deren Wert man in der Literatur unterschiedlicher Meinung ist. Uns hat sich im Rahmen der Ausbildung med. techn. Ass. und junger Ärzte die Färbemethode „Sedicolor“ — Fa. Molter — bewährt. Das Farbreagenz enthält eine Kombination von Phthalocyanin- und Rosalin-Farbstoffen. Durch Zusatz von zwei Tropfen Farblösung können auch ungeübte Untersucher kontrastarme Feinstrukturen erkennen.