Behandlung der lebensbedrohlichen Blasenblutung nach Bestrahlung oder Cyclophosphamidtherapie mit Formalininstillationen

Zusammenfassung

Verschiedentlich sind katastrophale Blasenblutungen mit letalem Ausgang bei Tumoren, Strahlenblasen oder Cyclophosphamid-Zystitis beschrieben worden [1, 2, 3]. Speziell zur Stillung der Blasenmassenblutung wurde die lokale und systemische Anwendung von Kortikosteroiden [4] und Vitamin E [5] ohne großen Erfolg versucht. Das gilt auch für die Versuche durch transurethrale Elektrokoagulation [6], hydrostatische Blasen-tamponade mit Hilfe eines transurethral eingelegten Ballons [7] oder beidseitige Hypo-gastrika-Unterbindungen, so daß die Situation oft nur durch eine Zystektomie mit supra-vesikaler Harnableitung zu beherrschen war [8,9]. Von Bedeutung ist zweifellos die prophylaktische Diuresesteigerung und Alkalisierung des Urins unter der Cyclophosphamid-behandlung und die wiederholte oder dauernde Blasenspülung mit Reducdyn® sofort bei Auftreten einer Erythrozyturie, mit der Vahlensieck und Mitarbeiter [10] die Häufigkeit der schweren Blasenblutung dramatisch senken konnten. Kommt es trotzdem zu einer akuten schweren Blasenblutung, bietet sich eine Formalininstillation als Behandlungsmethode der Wahl an, wie Brown [2] 1969 berichtete, der erstmals eine schwere Blutung bei einem inoperablen Karzinom mit 10% Formalin coupierte, und wie es dann auch später von anderen Autoren bestätigt wurde.