Zusammenfassung
Zytostatische Therapien maligner Tumoren unterlagen in den letzten Jahren vielen Wandlungen, wobei man sich einerseits die empirisch gewonnenen Erfahrungen der Mehrfachkombinationen wie z. B. der Triple-Drug-Therapie und zum anderen die auf den Erkenntnissen der Zellkinetik beruhende gezielte Kombinationsbehandlung mit vorheriger Synchronisation zu Nutzen machte. Folglich bestehen eine Reihe von Kombinationsschemen, die auch bei den malignen urologischen Tumoren mit wechselndem Erfolg eingesetzt werden. Bei den malignen Hodentumoren wird heute eine Triple-Drug-Therapie empfohlen, nachdem die Möglichkeiten der Operation und Bestrahlung ausgeschöpft sind. Wir selbst sind von der Monotherapie mit Stickstofflostpräparaten, die wir vor allem als Langzeitprophylaxe nach Operation und Strahlentherapie einsetzten, vor Jahren zur Synchronisationsbehandlung gelangt, bei der die verabreichten Zytostatika in ihrer Wirkung nicht nur kombiniert, sondern auch potenziert werden. Die theoretische Grundlage dieser Behandlung ist folgende: Teilungswillige Zellen durchlaufen einen Generationszyklus (Abb. 1), der sich in die Phasen G1, S, G2 und M unterteilt, wobei G/ der präsynthetischen Phase entspricht, deren Zeitdauer sehr unterschiedlich ist. Für schnell wachsende Tumoren benötigt die S-oder Synthesephase 6 bis 12 Stunden, die G2- oder postsynthetische (= prämitotische) Phase bis zu 2 und die M-Phase oder Mitose ca. 1 Stunde. Schließlich ist noch die G0-Phase bekannt, in der sich die Zellen in Ruhe befinden.
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Körner, F., Hartmann, M. (1975). Die zytostatische Behandlung maligner Tumoren unter besonderer Berücksichtigung der sogenannten Teilsynchronisation. In: Nagel, R. (eds) Verhandlungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Urologie. Verhandlungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Urologie, vol 26. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80933-0_43
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