Einleitung

Zusammenfassung

Die Naturwissenschaften teilt man, je nachdem sie sich mit belebten oder unbelebten Naturkörpern beschäftigen, in biologische und abiologische Wissenschaften ein. Die ersteren zerfallen in die morphologischen und physiologischen Wissenschaften. Die Morphologie betrachtet die Lebewesen in bezug auf Bau, Gestalt und Formengesetze, die Physiologie studiert die in den Lebewesen ablaufenden Lebensvorgänge und deren Erscheinungen. Zu den morphologischen Wissenschaften gehört die Anatomie (ἀνατέμνω, ich zerschneide). Sie hat die Aufgabe, unter Zerlegen der Lebewesen deren Bau und innere Einrichtung sowie die näheren Verhältnisse ihrer Teile kennen zu lernen. Man hat zwischen Pflanzenanatomie (Phytotomie) und Tieranatomie (Zootomie) zu unterscheiden. Die Tieranatomie kann sich nur auf eine oder auf mehrere Tierarten oder auf das ganze Tierreich erstrecken. Die Menschenanatomie (Anthropotomie) hat den Menschen, die Veterinäranatomie die Haustiere zum Objekt der Forschung. Letztere beschäftigt sich entweder mit einer Haustierart (Hippotomie, Kynotomie usw.) oder bespricht alle Haustierarten vergleichend (vergleichende Veterinäranatomie). Die vergleichende Anatomie vergleicht den anatomischen Bau aller Tierarten. Bei jeder dieser Disziplinen muß man die makroskopische von der mikroskopischen Anatomie unterscheiden; jene beschreibt nur die mit unbewaffnetem Auge wahrnehmbaren Teile, diese nimmt das Mikroskop als Forschungsmittel zu Hilfe.