Über einen Lösungsansatz zum Vektormaximumproblem

Zusammenfassung

Das Vektormaximumproblem, interpretiert als Problem mehrfacher Zielsetzung, ist von sehr allgemeiner Bedeutung. Fast jeder Mensch steht täglich in Situationen, in denen er sich für eine von mehreren Alternativen entscheiden muß. Auf der einen Seite, d.h. bei Verfolgung des einen von ihm gesetzten Zieles, müßte er sich für eine erste Alternative entscheiden; auf der anderen Seite, d.h. bei Berücksichtigung eines anderen gleichzeitig von ihm verfolgten Zieles, müßte er sich für eine andere Alternative entscheiden. - In der Betriebswirtschaftslehre hat das Problem mehrfacher Zielsetzung in neuerer Zeit mehr und mehr Beachtung gefunden, nachdem man eingesehen hatte, daß es zu elementar ist, stets nur von einer Zielsetzung, im allgemeinen der Gewinnmaximierung, auszugehen (vgl. etwa Gutenberg [1966]; Johnsen [1968]). - Auch in der Volkswirtschaftslehre spielt der Zielkonflikt in der Wirtschaftspolitik eine bedeutende Rolle. Man denke nur an die magischen Vielecke, bei denen es um die gleichzeitige Erfüllung mehrerer wirtschaftspolitischer Zielsetzungen geht (vgl. etwa Ott [1967]). — In Ländern mit zentral gelenkten Volkswirtschaften haben sich sowohl Mathematiker wie Ökonomen mit dem Vektormaximumproblem befaßt. Dort hat man auch relativ früh die besondere Bedeutung des Problems mehrfacher Zielsetzung für die Volkswirtschaftsplanung erkannt (vgl. etwa Bod [1963], Kornai [1967], S. 386–389).