Chirurgische Behandlung der renalen Hypertonie

Zusammenfassung

Bright stellte 1836 anhand von 100 Sektionen einen Zusammenhang zwischen Nierenerkrankungen und linksventrikulärer Herzhypertrophie fest. 1880 beobachtete Lewinski im Tierexperiment nach Einengung der Nierenarterien ebenfalls eine Hypertrophie des linken Ventrikels. 1905 folgten weitere Tierexperimente von Katzenstein. Er erzielte nach Unterbindung der Nierenarterie über mehrere Stunden Thrombosen in den peripheren Nierengefäßen. Nach Entfernung der Ligatur sah er einen Blutdruckanstieg, der bei erneuter Unterbindung der Nierenarterie wieder absank. Diese experimentelle Beobachtung dürfte der erste Literaturhinweis auf die Möglichkeit der Senkung eines erhöhten Blutdruckes durch Ausschaltung einer pathologisch veränderten Niere sein. Unabhängig von diesen Experimenten sahen 1908 Kato, ein in Berlin arbeitender japanischer Arzt, und Kotzenberg das Absinken eines erhöhten Blutdruckes nach Entfernung einer Pyonephrose. Erst 1923 folgte eine weitere Mitteilung von Quinby über die Heilung einer Hypertonie nach Entfernung einer erkrankten Niere. Ein Zusammenhang dieser Blutdrucksenkung mit der Nephrektomie wurde aber strikte abgelehnt. 1927 beschrieb Crabtree einen weiteren Fall. Er nahm einen Zusammenhang zwischen der Entfernung der erkrankten Niere und der Blutdrucksenkung an, konnte ihn sich aber nicht erklären. Der erste, der die inzwischen von Hartwich aus der Volhardschen Schule und von Goldblatt entwickelten Vorstellungen über Nierenerkrankung, Störung der Nierendurchblutung und Hochdruckentstehung bewußt auf die klinische, operative Praxis übertrug, war wohl im Jahre 1937 Butler.