Zusammenfassung
Erstaunlicherweise finden wir die Urkeimzellen, aus denen später durch Teilung und Differenzierung die Eier und Spermien hervorgehen, zunächst nicht in der mesodermalen Anlage der Keimdrüse (Gonade). Bei vielen Wirbeltieren liegen sie anfangs im Entoderm; aber auch bei vielen Wirbellosen werden sie außerhalb der Gonade (extragonadal) ausgesondert. Dies bedeutet, daß die Urkeimzellen oft über weite Strecken wandern müssen, um die Orte zu erreichen, wo der Embryo seine Ovarien und Hoden aufbaut. Damit ist auch klargestellt, daß eine funktionierende Keimdrüse aus zwei Anteilen besteht: Einem „Gonadensoma“, aufgebaut aus gewöhnlichen Körperzellen und den Keimbahntellen, die dazu bestimmt sind, als Gameten den Befruchtungsakt zur Begründung der neuen Generation zu vollziehen. Vergleichbar einem Gartenbeet, in dessen nährstoffreichem Boden Keimpflanzen aufwachsen, sorgt das Gonadensoma mit seinen Blutgefäßen für die Ernährung der Keimzellen, baut Hodenkanälchen auf oder umgibt die Eizellen mit den Follikelzellen. Außerdem liefern bei Wirbeltieren die Zellen des Gonadensomas noch Sexualhormone, die für Geschlechtsreife und Fortpflanzung notwendig sind.
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© 1970 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Hadorn, E. (1970). Vom Wanderweg der Urkeimzellen. In: Experimentelle Entwicklungsforschung im besonderen an Amphibien. Verständliche Wissenschaft, vol 77. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80593-6_20
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