Zusammenfassung
Ziemlich ratios steht die Forschung vorläufig auch noch der Schrift und Sprache der Landschaft Karien im südwestlichen Kleinasien (zwischen Lydien und Lykien) gegenüber. Karische Inschriften kennt man jetzt nahezu hundert; doch sind die meisten von ihnen ganz kurz. Lange Zeit hatte man aus dem Mutterland nur einige wenige Texte, und die Hauptmasse der karischen Denkmäler repräsentierten kurze, oft unklar geschriebene und auch nicht immer einwandfrei veröffentlichte Kritzeleien karischer Söldner in Ägypten. In letzter Zeit aber hat man in steigendem Maße auch Inschriften aus dem karischen Mutterland gefunden, darunter sogar drei mit karischem und griechischem Texte, in denen man Bilinguen erhoffte. Näheres Zusehen zerstörte allerdings diese Hoffnung: bei diesen Inschriften ist entweder der karische oder der griechische Text oder beide so beschädigt erhalten, daß es bisher nicht gelungen ist, die Namen der griechischen Fassungen in den karischen wiederzufinden. Alle drei Inschriften sind also, wenn überhaupt Bilinguen, für die EntzifFerung des Karischen vorläufig unergiebig (Abb. 75).
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© 1966 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Friedrich, J. (1966). Die karische Schrift. In: Entzifferung Verschollener Schriften und Sprachen. Verständliche Wissenschaft, vol 51. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80549-3_10
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