Zusammenfassung
Jedem Küstenbewohner, so auch jenem an der deutschen Nordseeküste, sind die Gezeiten, auch Ebbe und Flut oder Tiden genannt, eine geläufige Naturerscheinung; denn von Kindheit an ist er gewohnt, in der Ebbe und Flut etwas Gesetzmäßiges zu sehen, viel Gesetzmäßigeres als etwa die gewöhnliche Wellenbewegung an der Meeresoberfläche oder die Brandung an einer Flachküste. Diese auffallende Erscheinung macht auf jeden, der sie zum erstenmal in seiner ganzen Größe und Ausdehnung betrachten kann, einen überwältigenden Eindruck. Zwei Tatsachen fallen einem aufmerksamen Beobachter, der durch längere Zeit hindurch die Ebbe und Flut von einem Punkt an der Küste verfolgt, auf: 1. Eine Hebung und Senkung der Meeresoberfläche und 2. ein Hin- und Herfluten der Wassermassen. Beide Erscheinungen wiederholen sich in denselben Zeitabschnitten, sie haben also dieselbe Periode; die erstere Erscheinung betrifft im wesentlichen Wasserbewegungen in der Lotrichtung, die letztere solche in der waagerechten Richtung. Beide Erscheinungen gehören natürlich zusammen und werden durch eine wellenförmige Bewegung des Wassers hervorgerufen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1953 Springer-Verlag OHG
About this chapter
Cite this chapter
Defant, A. (1953). Die Erscheinung der Meeresgezeiten. In: Defant, A. (eds) Ebbe und Flut des Meeres der Atmosphäre und der Erdfeste. Verständliche Wissenschaft, vol 49. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80525-7_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-80525-7_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-01754-7
Online ISBN: 978-3-642-80525-7
eBook Packages: Springer Book Archive