Kontrast ungefärbter Schnitte, Kontraststeigerung

Zusammenfassung

Der Kontrast von etwa 1 μm dicken Semidünnschnitten von osmiertem Material reicht eben aus, um sich bei geschlossener Kondensorblende zu orientieren. Photographische Dokumentation ist dabei nur sehr beschränkt möglich. Dazu ist es unumgänglich, mit kontraststeigernden Abbildungsverfahren zu arbeiten, also mit Phasenkontrast- oder Interferenzkontrastsystemen. Wer nur ein Hellfeldmikroskop zur Verfügung hat, kann durch Behandlung mit p-Phenylendiamin sehr einfach eine Intensivierung des Osmiumkontrastes erzielen, die dann ein Mikroskopieren wie bei gefärbten Schnitten erlaubt [1]. Die Behandlung mit p-Phenylendiamin ist die Methode der Wahl, wenn die Verteilung osmiophiler Strukturen dargestellt werden soll, ohne daß auch die Basophilie der Gewebe gezeigt wird. Ein ähnliches Ergebnis erzielt man, wenn an Semidünnschnitten die Osmiuminduzierte Argentaffinität dargestellt wird (s. §33). Phenylendiamin ist ein altbewährtes Mittel in der Histologie, um Osmiumkontrast zu steigern [2].