Zusammenfassung
M. H.! Wir versammeln uns heute am Geburtstage unseres Kongresses. Am 20. April 1882 trat er zum ersten Male zusammen. So werden auch dieses Mal unsere Gedanken auf jene erste Sitzung und auf die programmatische Eröffnungsrede von Frerichs gelenkt. Wieder möchte ich mit demselben Nachdruck, wie viele meiner Vorgänger, den Satz aussprechen, dessen Beachtung trotz seiner Selbstverständlichkeit immer wieder bezweifelt wird: die Aufgabe der inneren Medizin ist und bleibt die Beobachtung und Behandlung des kranken Menschen und die wissenschaftliche Erforschung der uns entgegentretenden Erscheinungen. Das eine ist von dem anderen untrennbar, solange es eine wissenschaftliche Medizin gibt. Unablässig sind wir bemüht, unsere persönliche Erfahrung am Krankenbette zu vergrössern, mit allen sich bietenden Hilfsmitteln unsere Beobachtungsmöglichkeit zu erweitern. Aber diese reichen Schätze der Erfahrung werden ein totes Kapital, die Beobachtung bewegt sich in dogmatisch festgelegten Gleisen, die Behandlung entartet zu blosser Routine, wenn nicht wissenschaftlicher Sinn unermüdlich den Zusammenhang der Dinge zu ermitteln strebt. Je nach der Art der Fragestellung bedienen wir uns dazu der verschiedensten Hilfsmittel, der Krankenbeobachtung unter willkürlich von uns geänderten Bedingungen, der chemischeu oder physikalischen, der physiologischen wie der anatomischen Methoden.
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Weintraud, W. (1982). Einunddreissigster Kongress. In: Lasch, H.G., Schlegel, B. (eds) Hundert Jahre Deutsche Gesellschaft für innere Medizin. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80501-1_31
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-8070-0331-3
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