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Zusammenfassung

Er — der Mann, der ›keine Helden kennt‹, ist im Reigen der zahnärztlichen Karikaturen zahlenmäßig am stärksten vertreten. Mit Witz und Humor, aber auch mit Spott und Sarkasmus, hie und da auch mit Bosheit und Gehässigkeit, wird er gezeichnet, und mit gleichen Mitteln wird auch seine Arbeit kommentiert. Es gibt keine unangenehme oder schlechte menschliche Eigenschaft, die ihm nicht angedichtet wird: Grobheit, Fahrlässigkeit, Eitelkeit, Neid, Rachegelüste und anderes mehr. Doch trotz alledem kann man diese Bilder mit Humor, Verständnis und ohne ein Übelnehmen betrachten. Man muß sich nur diese Karikaturen etwas näher ansehen und sich fragen, ob der Zeichner nicht aus individuellen Motiven so handelt oder noch andere Absichten gehabt hat, also gleichsam hinter die Kulissen schaut. Da ist beispielsweise die Karikatur eines Zahnarztes, der einen Patienten auffordert, so laut zu schreien, daß die wartenden Patienten voll Angst weglaufen (Bild 21). Auf den ersten Blick scheint diese Zeichnung die Absicht auszudrücken, dem Zahnarzt Pflichtverletzung vorzuwerfen. Und doch ist diese Zeichnung gleichzeitig eine Satire auf die massenpsychotische Wirkung der Fußballspiele; der Zeichner nimmt vorweg, was sich kürzlich tatsächlich ereignet hat, daß nämlich Tausende von Werkarbeitern ihre Arbeitsplätze vorzeitig verlassen haben, um die Fernsehübertragung eines internationalen Ausscheidimgsspieles anzusehen!

Die Karikatur ist ein Zerrspiegel; wer sich über dieses Spiegelbild ärgert, hat entweder keinen Humor oder kein intaktes Selbstbewußtsein.

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© 1980 J. F. Bergmann Verlag München

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Heinrich, E. (1980). Der Zahnarzt. In: Der Zahnarzt in der Karikatur. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80494-6_6

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  • Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag

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