Zusammenfassung
Eine Fachsprache darf nie zur bloßen Vereinbarung werden, die man auswendig zu lernen hat. Sie wurzelt in altem Kulturgut, mit dem wir den Zusammenhang nicht verlieren dürfen. In den meisten Ländern ist die Kenntnis der klassischen Sprachen nicht mehr eine notwendige Voraussetzung für das Studium der Medizin. Die politisch-weltanschaulichen Umwälzungen der letzten Jahrzehnte, die überaus rasche Entwicklung der Technik mit dem Einbruch der Atomenergie und der Automation haben unser Lebensgefuhl und unser Weltbild tiefgreifend verändert. An die Stelle des „klassischen“Humanismus ist das Zeitalter der Technik getreten, das wir in einem „technischen“Humanismus bewältigen müssen. Man kann wohl auf die formale Zucht der klassischen Sprachen verzichten, aber nicht auf das kulturelle Verständnis der antiken Welt: Die Alten haben fast alle großen Fragen der Menschheit im Rahmen ihres damaligen Weltbildes durchgedacht. Aus der Welt des kleinasiatischen Griechentums und aus dem Helferwillen des Christentums ist die moderne Medizin herausgewachsen. Das Verständnis der griechisch-römischen Kultur und des Christentums ist der Schlüssel zur geistigen Struktur des Abendlandes und seiner Medizin.
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© 1978 J. F. Bergmann Verlag, München
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Faller, A. (1978). Herkunft der anatomisch-histologisch-embryologischen Fachausdrücke. In: Faller, A. (eds) Die Fachwörter der Anatomie, Histologie und Embryologie. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80490-8_3
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag
Print ISBN: 978-3-8070-0300-9
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