Zur Geschichte der internationalen anatomisch-histologisch-embryologischen Nomenklatur

Zusammenfassung

Es war das Verdienst der „Anatomischen Gesellschaft“, an ihrer ersten Versammlung in Leipzig 1887 eine weitgehend international zusammengesetzte Kommission mit der Bereinigung einer Liste allgemein anerkannter anatomischer Fachbegriffe zu beauftragen. Rund 5600 Fachbezeichnungen wurden 1895 auf der Tagung der Gesellschaft in Basel als Basler Nōmῐna Anatomῐca (BNA) angenommen. Die BNA setzten sich verhältnismäßig rasch in den deutschsprachigen Ländern, in Italien und in den Vereinigten Staaten durch, während sie in Frankreich und England nur zögernd Eingang fanden. Verschiedenen Abänderungsvorschlägen blieb die internationale Anerkennung versagt: Weder die Birmingham Nomenclature der Anatomical Society of Great Britain and Ireland noch die Jenaer Nomina Anatomica (JNA) der Anatomischen Gesellschaft vermochten sich durchzusetzen; ein gleiches Schicksal war der Liste der American Association of Anatomists beschieden. 1950 beschloß der 5. Internationale Anatomenkongreß in Oxford, das „International Anatomical Nomenclature Committee“(IANC) ins Leben zu rufen. Dieses legte 1955 dem 6. Internationalen Anatomenkongreß in Paris die Pariser Nōmῐna Anatomῐca (PNA) vor. Sie enthielten über 200 neue Bezeichnungen für das Zentralnervensystem und rund 100 für die Lungensegmente.