Zur Morphologie der peripheren Aderhautvaskularisation

Zusammenfassung

Die herdförmige Manifestation entzündlicher chorioretinaler Erkrankungen hat seit jeher die klinischen Untersucher veranlaßt, eine segmentale Gefäßorientierung innerhalb der Kapillarschicht der Aderhaut anzunehmen. Neuere fluoreszenzangiografische Untersuchungen über die Füllungsphänomene der Choriokapillaris (Archer et al., 1970; Hayreh, 1974) unterstützten diese Ansicht, wenn auch, abgesehen von einigen neueren Veröffentlichungen (Weiter et al., 1974; Torczynski et al., 1974), die überwiegende Mehrheit der anatomischen Untersucher (Wybar, 1954; Ring et al., 1967) an injizierten Flächenpräparaten der Aderhaut ein freikommunizierendes Kapillarsystem ohne besondere Unterdifferenzierung fanden. Die widersprüchlichen Ansichten der Kliniker und der Anatomen haben uns veranlaßt, die topografische Gefäßmorphologie der peripheren Aderhaut unter Verzicht auf eine Gefäßinjektion zu untersuchen. Unser besonderes Interesse galt der terminalen Strombahn, also der funktionellen Einheit von präkapillären Arteriolen, Kapillaren und Venolen (Illig, 1961).